Eva Klesse Quartett »Obenland«

Eva Klesse Quartett

Record Details

Released:
2016

Tracklist

  1. Eulogie -:-- / 6:19
  2. Klabautermann -:-- / 7:54
  3. Descend and Resurface -:-- / 10:53
  4. Kleine None, große Reise -:-- / 8:19
  5. Sieben -:-- / 7:02
  6. Erdweben -:-- / 7:54
  7. Obenland -:-- / 4:22
  8. Petite Chambre à Montmartre -:-- / 4:13

„Eines war mir sofort klar, als ich dieses Quartett vor zwei Jahren zum ersten Mal live gehört habe: Das ist Musik, die Luft hat, die Räume öffnet. In diesen Räumen bewegen sich auch ganz zarte Töne offenbar unbeengt – können sich gelassen entfalten. Zugleich ist eine starke gemeinsame Konzentration spürbar, die zu kraftvollen Energie-Entladungen führt. Was mir auch gefällt: Diese Musiker haben keine Angst vor Melodien. Stücke wie „Eulogie“, „Descend and Resurface“ oder auch das Titelstück „Obenland“ sind auf ganz feine Art auch Ohrwürmer. Und doch gibt es in dieser Musik raue und kantige Momente, rätselhafte Schwebezustände, die nach Auflösung drängen. Es sind Geschichten, Szenen, kleine musikalische Filme, die den Hörer mit feinen Mitteln einfangen und dann immer stärker ins Geschehen ziehen. In der Band kommen einige Dinge zusammen, die bestens passen. Da ist der ungemein nuancenreich abgetönte Saxophonklang von Evgeny Ring, der viele unterschiedliche Farben annehmen kann und oft mit anderen Stimmen so verschmilzt, dass man
unversehens in der Musikerliste sucht, ob ein anderer Kollege noch ein weiteres Blasinstrument spielt. Da ist diese lyrische Klarheit und dieser gläsern transparente Umgang mit Harmonien im Spiel von Pianist Philip Frischkorn. Da ist diese immense Ruhe und diese Feinfühligkeit in der Tongebung bei Bassist Robert Lucaciu. Und da ist dieses besonders souverän aus den Regionen ganz leiser Akzente kommende Schlagzeugspiel von Bandleaderin Eva Klesse: Das kann so fein sein wie ein Wattebausch, der auf eine empfindliche Hautstelle tupft, kann die Ruhe und Weichheit von Wellen haben, die an den Strand spülen – und stets ist etwas Entfesselbares, die immer präsente Möglichkeit powervoller Ausbrüche im Hintergrund spürbar. Kammermusik macht dieses Quartett. Man merkt, dass diese Gruppe als Einheit agiert – dass jeder gleichsam ins Ohr des anderen hineinzuschlüpfen scheint, um noch intensiver auf die musikalischen Partner zu reagieren. Eine besonders geschlossene Identität als Gruppe kommt da zustande: ein Team. Spieler, die gemeinsam atmen. Ungemein elastisch bewegen sich die Musikgebilde, die dabei entstehen. Und alles zusammen – die schönen Kompositionen, das klangliche Eigenprofil der Spieler, die einfühlsame Interaktion der Band – lässt eine Musik entstehen, die sinnlich ist – und die berührt.“ — Roland Spiegel, Juli 2016

 

Evgeny Ring Saxophon
Philip Frischkorn Piano
Robert Lucaciu Kontrabass
Eva Klesse Schlagzeug

 

www.evaklesse.de

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Recorded by Christian Heck (Loft Köln) | Mixed by Christian Heck (Tonart Studio) | Artwork by Tobias Retschke (Bureau FM) | Published by Enja Records Matthias Winckelmann GmbH